Ochsenfurter Pfingstritt 2027
Der nächste Pfingstritt findet am Pfingstmontag, den 17. Mai 2027 statt.
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Der Ochsenfurter Pfingstritt
Ein eindrucksvolles Brauchtum – ausgezeichnet 2018 mit dem Heimatpreis Unterfranken des Freistaates Bayern - findet alle zwei Jahre mit ungerader Jahreszahl am Pfingstmontag in Ochsenfurt am Main statt: der traditionelle St. Wolfgangsritt.
Der Pfingstritt geht auf eine über 500 Jahre alte Tradition zurück, wonach die Pferde der Bauern aus dem Ochsenfurter Gau alljährlich an der Wolfgangskapelle den Pfingstsegen erhielten, der sie vor Unglück bewahren sollte. Zahlreiche Reiter und festlich geschmückte Kutschen, Fahnenabordnungen und Fußgruppen der Vereine sowie der Volkstrachtenverein in seiner prachtvollen Ochsenfurter Gautracht ziehen über die alte Mainbrücke in die Altstadt, vorbei an den bunten Fachwerkfassaden. Angeführt vom Pfarrer hoch zu Ross und mit kirchlichen Klängen der zahlreichen Musikkapellen begleitet, führt der Zug durch das Stadttor hinauf zur Wallfahrtskapelle St. Wolfgang. Nach Segnung der Pferde und einer kurzen Rast geht es mit weltlicher Blasmusik zurück durch die Altstadt zum Festplatz am Main, wo das alljährliche Bratwurstfest des Volkstrachtenvereins Ochsenfurt stattfindet. Bei Bier und Bratwurst - mit Musik und modernen Fahrgeschäften - lässt sich hier zünftig feiern.
Bereits 1464 wird der Pfingstritt urkundlich im Zusammenhang mit der Einweihung der St. Wolfgangskapelle erwähnt. Vermutlich war der Bau der Kapelle architektonischer Ausdruck der Tatsache, dass diese Stelle schon lange ein Rastplatz für Fernpilger an der Straße nach Rom war und zudem an der Pilgerroute über Uffenheim bis nach Sankt Wolfgang im Salzkammergut lag.
An der südöstlichen Seite der Kapelle befinden sich auch heute noch eiserne Ringe. Hier angebunden, erhielten die Pferde der Bauern aus dem Gau den jährlichen Pfingstsegen, der sie vor Unglück bewahren sollte. Im Anschluss an die Pferdesegnung an der St. Wolfgangskapelle gab es die Möglichkeit für alle Gläubigen, sich dort zu stärken.
Bereits damals war die Pfingstsegnung damit willkommener Anlass für Zuckerbäcker, Metzger, Schankwirte und Wachszieher, ihre Stände in der Nähe der Kapelle aufzubauen.
Das muntere Kirchweihtreiben wurde jedoch immer mehr verweltlicht und ausschweifender gefeiert. Johann Kestler, der erste Stadtchronist von Ochsenfurt, notiert im Jahr 1845 dazu, dass man oft geistige Getränke im Übermaß genoss und auch junge Leute beiderlei Geschlechts sich nicht immer auf eine erbauliche Weise erlustigten.
So wurde der Brauch im Jahr 1803 seitens der Kirche verboten.
Die Ochsenfurter wollten sich aber nur schwerlich mit dem Verlust der Festtagsfreuden durch das Verbot abfinden. So vollzog man einfach eine räumliche Trennung des weltlichen Festes vom religiösen Brauch: Erst der Ritt zur Segnung an die St. Wolfgangskapelle und danach ausgelassene Stimmung bei Bratwurst und Musik drunten in der Stadt.
Der nächste Pfingstritt findet am Pfingstmontag, den 17. Mai 2027 statt.










